30 Grad sind nicht unbedingt des Langstrecklers Lieblingsbedingungen, kommen sie schon so früh im Jahreskalender, macht dies das Laufen nicht unbedingt einfacher. Dennoch waren die Reichenauer auch am ersten Hitzewochenende wieder fleißig unterwegs.
Am Samstag waren Stephan Okle und David Jansen in Geislingen (Zollernalbkreis) über 10km bzw. Halbmarathon am Start. Die Strecken waren so wie man es von der Schwäbischen Alb erwarten kann, auf und ab ging es, bzw. praktisch nur bergauf. Über 10km bildete sich eine 6-köpfige Spitzengruppe, der auch Stephan angehörte. Nach der Hälfte des Rennens musste er die Führenden ziehen lassen, konnte sein Tempo aber halten und landete in 40:39 Minuten auf dem 5. Gesamtplatz. David hatte bei Kilometer 12 des Halbmarathons starke Kreislaufprobleme, er konnte den Lauf erst nach einer längeren Pause wieder fortsetzen, lief das Rennen aber dennoch zu Ende.
Am Tag darauf lief Fabian Greiß den Estelberglauf in Birkingen (bei Waldshut). Über die Kurzstrecke setze er sich an die Spitze des Feldes und holte sich in 18:51 min den Gesamtsieg über die 4,7 Kilometer lange Bergstrecke.
Ebenfalls am Sonntag startete Peter Wehrle wie jedes Jahr beim Heidelberg Halbmarathon. Auch hier gibt es viele Höhenmeter zu überwinden. Zudem ließen die Temperaturen keine schnellen Zeiten erwarten. Peter bewältigte die landschaftlich schöne, aber anspruchsvolle Strecke in 01:33:29h und kam damit auf den 105. Gesamtplatz von über 3000 Startern.
Mit viel Elan und Freude haben die drei Wintersig-Damen den SV Reichenau erfolgreich beim Frauenlauf in Konstanz vertreten. Nachdem Christin die letzten drei Jahre immer auf dem dritten Gesamtplatz gelandet ist, konnte sie sich dieses Mal auf den zweiten vorarbeiten! Als zweite der U20 lief Michaela mit Trainingslagerkollegin Mona Wieland vom TV Konstanz Hand in Hand über die Ziellinie, Darja ließ ebenfalls nicht mehr lange auf sich warten. Eigentlich hatten auch einige der Jungs vor, die Mädels mit Anfeuerungsrufen kräftig zu unterstützen, aus verschiedenen Gründen war am Ende Joshua Hendrich die einzige treue Seele. Doch der machte sich auch ohne seine Kollegen auf den Weg, um – wenn er schon nicht selbst laufen kann… – wenigstens so seinen Beitrag zu leisten!
Trotz eines frischen Lüftchens waren die Temperaturen schweißtreibend, dank der letzten Wettkämpfe war aber zumindest Christin schon etwas abgehärtet. Vom Start weg heftete sie sich an Konkurrentin und Trainingspartnerin Nadja Willenborg (TV Konstanz), ließ sich von dieser jedoch nicht beirren und lief ihr eigenes Tempo. Das restliche Feld war bald abgehängt, doch das Rennen in Freiburg am Vortag machte Christins Beinen etwas zu schaffen. So ließ sie Nadja ziehen, konnte aber trotz allem in einer sehr guten Zeit von 28:12,5min als Gesamtzweite die Ziellinie überqueren!
Michaela und Mona trieben sich gegenseitig in Richtung Zielgerade im Bodenseestadion. Kurz vor dem Schlussspurt beschlossen sie, diesen Hand in Hand vorzunehmen und meisterten die Strecke gemeinsam in 32:48,4min! Für den ersten Platz der U20 hat es leider nicht gereicht, sie teilten sich (offiziell war Mona zwar eine Hundertstel-Sekunde vor, aber das vernachlässigen wir jetzt mal…) dennoch zufrieden den zweiten Platz.
Darja war sich erst nicht ganz sicher, ob sie überhaupt angemeldet werden will. Doch schon während des Laufs bereute sie es nicht mehr, sich überreden lassen zu haben! Angestrengt, aber mit einem Lächeln im Gesicht zeigte sie, dass sie sich in einem Frauenfeld wie diesem absolut nicht verstecken muss. Sogar zu einem Endspurt motivierte sie sich und erreichte nach 43:30,0min noch in der vorderen Hälfte aller Läuferinnen das Ziel!
Ergebnisse:
Christin Wintersig 28:12,5min 2.Gesamt/2.W20
Michaela Wintersig 32:48,4min 14.Gesamt/2.U20
Darja Wintersig 43:30,0min 210.Gesamt/23.W50
Mit dem Plan, ihre ausbaufähige 5.000m-Zeit etwas zu verbessern, machte sich Christin Wintersig vergangenen Samstag auf den Weg nach Freiburg. Die Fahrt hat sich gelohnt, neben einer guten Zeit sprang sogar die Silbermedaille heraus!
Alle Läuferinnen und Läufer hatten gegen die hohen Temperaturen anzukämpfen, der Schweiß rann wie im Hochsommer. Unter diesen Bedingungen startete auch Christin eher vorsichtig, konnte aber ihre Position im vorderen Teil des Feldes das ganze Rennen beibehalten. Nach nur 18:55min überquerte sie als Zweite der U23 die Ziellinie und durfte sich über eine weitere Medaille bei Landesmeisterschaften freuen!
Beim Ausflug auf die andere Seeseite konnte der SV Reichenau am vergangenen Samstag glänzen. Die Reichenauerin Christin Wintersig ließ sich von der schwäbischen Konkurrenz nicht unterkriegen und gewann knapp, aber dominant das Fischbacher „Viertele“.
Ihr Ruf eilt ihr mittlerweile sogar über den See hinweg voraus: Eine andere Läuferin sorgte sich bei Christins Anblick bereits um den eigens vor einigen Jahren aufgestellten Streckenrekord… An einen solchen verschwendete die Reichenauerin allerdings nicht allzu viele Gedanken. Die noch ungewohnte Wärme und das hügelige Profil machte den Läufern zu schaffen. Von Beginn an setzte sich Christin an die Spitze des Feldes und gab diese Position nicht mehr her. Nur 41:36min später hatte sie die ca. 10,5km lange Strecke hinter sich gebracht und lief ausgepowert, aber lächelnd und zufrieden über die Ziellinie im Stadion. Gemeinsam mit Monica Carl (LG Welfen), die bis auf 22 Sekunden an Christin heranlief, bildete sie die einsame Spitze des Frauenfeldes und räumte bei der Siegerehrung ab: Da die eine 1,5l Flasche Hagnauer Müller-Thurgau, die sie für ihren Gesamtsieg überreicht bekam, doch schnell leer sein könnte, sammelte sie als erste der Frauen Hauptklasse gleich noch eine zweite ein… Gelohnt hat sich der Ausflug ins Schwabenland allemal!
Ganz im Süden und (fast) ganz im Norden der Republik waren die Reichenauer am vergangenen Wochenende unterwegs. Als wäre es zum Laufen nicht schon warm genug gewesen, zog es Fabian Greiss und Peter Wehrle in die sonnenreichste Stadt Deutschlands, nach Freiburg. Fabian liebäugelte über die volle Marathondistanz die magische 3h-Marke zu unterbieten. Lange Zeit lag er gut im Rennen, die ungewohnt hohen Temperaturen von über 25 Grad machten es ihm aber nicht gerade einfach. Ab Kilometer 35 musste er dann kämpfen, gepusht durch die gute Stimmung an der Strecke erreichte er das Ziel nach 03:04:14 h. Damit blieb er zwar über der 3h-Marke, holte sich aber dennoch Gesamtplatz 20 und eine persönliche Bestleistung, die unter den gegebenen Bedingungen umso höher einzuschätzen ist.
Peter ging über die Halbmarathondistanz an den Start. Auch er hatte mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Er biss sich aber wie gewohnt durch und kam nach 01:27:53 h ins Ziel.
Einige hundert Kilometer weiter nördlich hatten die Temperaturen ähnlich zugeschlagen. Auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt herrschten etwa 25 Grad Lufttemperatur, dorthin waren Jens Ziganke und Stephan Okle zu den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon gereist. Ein Wettkampf so kurz nach dem Trainingslager in Italien ist immer ein Risiko, entweder ist die Form schon da, oder aber der Körper ist noch „platt“. Beide Szenarien traten bei unseren beiden Läufern ein. Jens schien sich offenbar schon gut erholt zu haben. Er zeigte ein sehr gutes Rennen und lief lange in einer vorderen Gruppe mit. Die zweite Rennhälfte wurde dann etwas langsamer, so dass es zwar nicht mehr zur persönlichen Bestzeit reichte, aber dennoch zu einer starken Zeit von 1:08:35 h und dem 17. Gesamtplatz bei den Deutschen Meisterschaften.
Bei Stephan trat leider Szenario 2 ein, die Beine fühlten sich anfangs zwar gut an, kamen aber nicht in die Gänge und waren „leer“. Nach 01:25:19 h erreichte er das Ziel.
Einige altbekannte, aber auch viele neue Gesichter machten sich die Woche vor Ostern wieder auf den Weg nach Italien. Aber nein – nicht zum Erholen (das war nur in den Pausen angesagt) – es wurden viele Kilometer gelaufen und für alle Muskelpartien etwas getan!
Das Reichenauer Trainingslager ist bereits über die Grenzen der Insel hinaus bekannt geworden, Mona und David Wieland vom TV Konstanz gehörten in diesem Jahr ebenfalls zur Mannschaft.
Aufgrund anfänglicher Unklarheiten darüber, wann das Stadion geöffnet und wann wegen einem Fußballspiel geschlossen ist, übte man sich nebenbei auch in Improvisation: Die Feststellung „dann müssen wir ja heute Training ausfallen lassen, lass einfach wieder zum Hotel gehen“ – die gewisse Kandidaten bei jeder Gelegenheit anbringen möchten – wurde nie bestätigt. Statt 1000m auf der Bahn ging es auf eine lange Gerade im Wald, Marco Sättele führte das Sprinttraining auf dem Weg neben dem Sportplatz durch, der Speer flog (wie mittlerweile fast Tradition) am Strand… Langweilig wurde es nie – aber dafür ist ja auch keiner nach Viareggio gefahren!
Nach anstrengenden Tagen mit meist zwei Trainingseinheiten konnte das italienische Abendleben in vollen Zügen genossen werden: Erst alle Reserven mit Pizza oder Pasta wieder auffüllen und anschließend mit leckerem Eis neue Energien für den nächsten Tag tanken: Am besten das Nutella- Eis – pure Power! Angestachelt von der Tatsache, dass die Italiener auch ein Kilo Eis für zu Hause in der „Gelateria“ holen, überlegten Justin Wellm und Vital Breig, ob man ein Kilo auch alleine essen könnte…? Antwort: Ja. Vielleicht nicht jeder, aber Vital schaffte es - nach anfänglichem Verzweifeln -in einer halben Stunde – wenn auch mit Schüttelfrost, jedoch ohne Übelkeit! In der Bar, die jeden Abend noch aufgesucht wurde, war danach jedoch heißer Tee angesagt…
Abends stand man vor der Entscheidung: Lieber früh ins Bett und morgens fit, oder länger in der Bar bleiben und sich dann um 7:00Uhr aus dem Bett quälen? Variante zwei war die beliebtere, aber egal wie spät es abends geworden war, Punkt 7:10Uhr stand die gesamte Truppe wieder bereit, um den Tag mit einem kurzen Strandlauf zu beginnen. Erst danach gab’s reichhaltiges Frühstück – gestärkt stand der Vormittags-Einheit nichts mehr im Wege!
Wie die vergangenen Jahre wurde auch etwas Kultur gemacht: An zwei Nachmittagen standen die Städte Volterra und Livorno auf dem Programm. Die Fahrt nach Volterra dehnte Markus Wintersig zu einer halben Italien-Sightseeing-Tour aus – aber solange man im Auto saß und nicht laufen musste, fielen die Beschwerden klein aus… In Livorno wurde Stephan Okle mit der italienischen Art, Käse zu kaufen, vertraut. Auch wenn er das Meiste nicht verstanden haben dürfte, kam er irgendwann mit einem Päckchen wieder aus dem kleinen Laden getreten.
Nach so einem Nachmittag Erholung waren die Beine wieder fit und frisch (reden wir mal vom Idealfall…) und konnten auf der Bahn Tempo machen. Nicht alle mussten ihre Kräfte bis zum letzten Lauf der Serie schonen. Das blieb in erster Linie Stefan Wilz überlassen, der auf einen Show-Lauf zum Schluss nicht verzichten wollte. Die anderen Jungs ließen Christin Wintersig zwar oft den Hasen spielen, der Tempo macht und bis zum Schluss im Rennen bleibt, zeigten aber immer wieder, dass sie schnell sein können, wenn sie wollen. Vor allem Fabio Gasser, der das erste Mal dabei war, machte unter anderen seinem Bruder Jannis ordentlich Beine. Auch Ina Wilz und Vanessa wurden gefordert – sie machten mit, solange und so schnell ihre Beine es zuließen. Etwas Pech hatte Aaron Sättele. Nachdem er motiviert in die Woche gestartet war, erwischte ihn ein Infekt, der ihn die restlichen Tage mehr oder weniger bettlägerig machte.
Nach der letzten Trainingseinheit der Woche stand die Biermeile an: Da im Stadion ein Spiel stattfand, musste sie an den Strand verlegt werden – die Stimmung war hier super! Nur so manch ein Spaziergänger dürfte etwas schräg (vermutlich aber genauso beeindruckt) geschaut haben. Eine große Gruppe, alle in roten SVR-Trikots, vor dem brausenden Meer am Laufen – das gab ein gutes Bild ab! Dabei durfte natürlich auch die Schlagermusik, die das obligatorische Trinken nach jeden 400Metern begleitete, nicht fehlen. So manch ein Sprücheklopfer wurde nach der ersten Runde sehr still...aber Schwäche zeigen wollte niemand. Michaela Wintersig bewältigte als erste Frau die komplette Menge Bier und ging so in die Reichenauer Biermeilengeschichte ein! Dank Anfeuern der Nicht-Teilnehmer – Nadine Willuweit kümmerte sich nebenbei um die leeren Flaschen, David notierte die Ergebnisse, Jannis machte fleißig Fotos und der Rest spielte Schiedsrichter oder Zuschauer – kamen alle gut gelaunt ins Ziel! Jens Ziganke bewies wieder einmal sein breit gefächertes Können und hatte es als Erster wenige Sekunden vor Stephan bereits nach achteinhalb Minuten geschafft. Andere genossen es bis zum Schluss und ließen sich über zwanzig Minuten Zeit…
So wurde die Rückfahrt mit geteilten Gefühlen angetreten: Die meisten wären gerne noch länger geblieben, die Beine hätten allerdings nicht mehr viel mitgemacht und dankten für ein paar Tage Pause.