Nach Abschluss der Sommersaison haben die Leichtathleten vergangenen Samstag auf dem Sportplatz zwei Dinge kombiniert: Das Laufen an sich (was auch sonst) und das Bier trinken danach (das können die meisten auch…). An diesem Tag einfach mal gemischt!
Neben einigen Reichenauern waren auch ein paar gute Bekannte mit am Start. Einer, den die Gruppe vom SV Reichenau beim Zehnkampf in Ulm kennengelernt hat, ist sogar extra von dort zur Biermeile angereist.
Da diese zwar eine anerkannte Leichtathletikdisziplin mit eigenen Wettkämpfen und sogar Weltrekorden und Bestenlisten ist, viele dennoch noch nie davon gehört haben, eine kurze Erklärung:
Startschuss; eine Flasche Bier (0,33l); eine Sportplatzrunde laufen; die nächste Flasche Bier;… Das Ganze insgesamt vier Mal, bis es nach der vierten Flasche auf die letzte Runde bis ins Ziel geht. Dabei sind Spaß und gute Laune garantiert!
12 Teilnehmer standen dieses Mal an der Startlinie, dank unterstützenden Anfeuerungsrufen und motivierender Musik schafften es alle ins Ziel. Die Zeitspanne ist hier natürlich etwas breiter als bei einem reinen Lauf… der eine ist schon nach knapp sieben Minuten fertig, der andere hat etwas mehr mit dem Bier zu kämpfen und geht nach zwanzig Minuten erst auf die letzte Runde. Dabei sind die Stärken sehr unterschiedlich: Manche setzen eher darauf, die Runden zügig zu laufen, manche hoffen, das Bier schneller leer zu trinken und so den Vorsprung der Laufstärkeren wieder aufzuholen.
Insgesamt sind alle mit großer Begeisterung dabei gewesen und für die Zukunft gilt es dann, Vereinsrekorde zu knacken…!
Beim sehr gut besuchten Altstadtlauf in Konstanz hat der SV Reichenau wieder einige herausragende Platzierungen und viel Anerkennung erreicht. Christin Wintersig gewann das Rennen über die Mittelstrecke von 4.070m nicht nur, sie lief sogar ganz vorne bei den ersten Männern mit! Auch Michaela Wintersig und Fabio Gasser wurden jeweils Dritte in ihrer Altersklasse!
Als jüngste Reichenauer Teilnehmer standen Mercédes Schmerler und Josephine Zieten (beide erst sieben Jahre alt!) beim Bambinilauf an der Startlinie. Die 865m lange Runde hatte Mércedes nach 6:31,9min und Josephine nur wenig später nach 6:46,7min hinter sich gebracht!
Jule Böhler (4:29,6min; Schülerinnen D) und Charlotte Förstel (3:54,2min; Schülerinnen C) bewältigten die Strecke ebenfalls und blieben mit ihren Zeiten im vorderen Teil des Feldes.
Lea Ritzenthaler, Ina Wilz und Niklas Schnell konnte sich bei den Schüler/innen A behaupten: Sie mussten eine große Runde (2.035m) laufen. Niklas benötigte hierfür nur 7:51,2min und wurde Elfter, Lea überquerte ebenfalls als Elfte nach 8:58,4min die Ziellinie. Zwanzig Sekunden später kam Ina Wilz ins Ziel und konnte sich so den 17.Platz sichern.
Im nächsten Lauf, dem Hauptlauf über 8.140m, vertraten Sven Kächelin und Bernd Wagner den SV Reichenau. Sven erreichte nach 36:24,7min das Ziel, Bernd Wagner nur wenig später (37:51,2min). Mit dieser Zeit wurde er Neunter der M50.
Über die Mittelstrecke waren die erfolgreichsten Reichenauer mit am Start. Newcomerin Pierina Breig meisterte die 4.035m und kam nach 21:29,0min als 24. der weiblichen Jugend B ins Ziel.
Michaela und Christin Wintersig dominierten das Podest der weiblichen Jugend A: Nach einem sehr starken Rennen gewann Christin den Lauf mit einer Zeit von 14:28,8min. Die gesamte Strecke lief sie in der Spitzengruppe mit und musste nur vier Männern den Vortritt lassen, wobei der Abstand zum Erstplatzierten lediglich 8 Sekunden beträgt! Als Gesamtfünfte Frau und Dritte ihrer Altersklasse kam Michaela nach 16:48,5min ins Ziel. Beide Mädels standen nur wenige Minuten später schon wieder zum Firmenlauf an der Startlinie!
Auch Fabio Gasser zeigte, dass er ein guter Läufer ist: Mit seiner Zeit von 15:43,5min wurde er Dritter der männlichen Jugend B, insgesamt waren nur sieben Männer vor ihm!
So hat der Sportverein Reichenau seinem mittlerweile weit verbreiteten guten Ruf auch in Konstanz wieder alle Ehre geleistet!
Hier die Ergebnisse im Überblick:
Mit Jens Ziganke als Gesamtsieger im Marathon, David Jansen im Halbmarathon und Christin Wintersig als Gesamtzweite Frau im Halbmarathon war der SV Reichenau der erfolgreichste Verein beim Jubiläumsmarathon in Bräunlingen. Auch Michaela Wintersig wurde als Dritte ihrer Altersklasse bei der Siegerehrung auf die große Bühne gerufen, die 1. und 2. Reichenauer Mannschaft wurde im Gesamtfeld Zweite und Vierte.
David lief vom Start weg voraus und überquerte bereits nach 1:14,26h als Erster wieder die Ziellinie! Hiermit verbesserte er seine Vorjahreszeit aus Bräunlingen deutlich. Stephan Okle und Peter Wehrle machten die 1. Reichenauer Mannschaft komplett. Stephan brauchte für die 21,1 km lange, hügelige Strecke nur 1:23,41h, er wurde im Gesamtfeld 14. und Sechster in der M30. Etwas später folgte Peter Wehrle: Mit einer Zeit von 1:25,40h schaffte er es gerade noch vor Christin zu bleiben, die nur wenige Sekunden später folgte! Das Podest verfehlte er leider knapp, als Vierter der M45 kann er dennoch zufrieden sein.
Christin begann die für sie ungewohnt lange Strecke verhalten, zumal es die ersten 11 Kilometer nur bergan ging. Doch die verkraftete sie gut und konnte beim anschließenden Bergablaufen das Tempo deutlich anziehen: Wenige Kilometer vor dem Ziel schloss sie erst zu Fabian Greiss auf und schaffte es sogar fast, auch Peter Wehrle einzuholen. Mit einer starken Zeit von 1:25,49h kam sie nur neun Sekunden hinter ihm als zweite Frau und Gewinnerin der Jugendklasse glücklich ins Ziel! Damit unterbot sie ihre Zeit aus dem letzten Jahr um fast sieben Minuten! Fabian versuchte, an ihr dran zu bleiben, was leider nicht ganz gelang. Doch etwas gepusht wurde er dennoch, mit seiner Zeit von 1:26,15h wurde er Neunter der M30. Auch Stefan Wilz ließ nicht mehr lange auf sich warten: Nach 1:32,18h erreichte er das mit einem roten Teppich ausgelegt Ziel und wurde Fünfter der männlichen Jugend. Auch er verbesserte seine bisher einzige Halbmarathonzeit aus dem Vorjahr um starke fünf Minuten! Die zweite Reichenauer Mannschaft, bestehend aus Christin, Fabian und Stefan wurde Vierte und so mit Abstand die erste Mannschaft, in der auch eine Frau vertreten war.
Michaela kam mit den vielen Höhenmetern ebenfalls gut zurecht, sie steigerte ihre Bestzeit auf 1:39,53h. Als dritte Jugendliche durfte auch sie vor großem Publikum auf das Podest steigen!
Mit dem Ziel vor Augen, die landschaftlich schöne Strecke durchzulaufen, gingen auch Darja Wintersig und Josef Dürschke an den Start. Die gesamte Strecke liefen sie zusammen und erreichten – immer noch mit einem Lachen im Gesicht und sichtlich Freude an der Sache- den Zieleinlauf!
Jens Ziganke und Tine Eiermann nahmen den Marathon in Angriff. Trotz der eigentlich geplanten Zurückhaltung, da in drei Wochen der Frankfurt Marathon ansteht, packte Jens angesichts des in Aussicht gestellten Preises der Ehrgeiz. Nach 2:31,28h lief er unter Applaus als Gesamtsieger über die Ziellinie!
Bei der Siegerehrung erhielt er den für diesen Jubiläumsmarathon einmaligen Preis: Zum 50-jährigen Bestehen der Veranstaltung wurden für die drei Gesamtsiegerinnen und –Sieger echte Gold-, Silber- und Bronzemedaillen angefertigt! So eine Medaille erhält man auch nicht alle Tage!
Tine hat es ebenfalls geschafft: In 3:54,38h bewältigte sie die mit vielen Höhenmetern ausgestattete Strecke und wurde damit sogar Vierte der W50, insgesamt kann sie im ersten Viertel des Frauenfeldes ins Ziel!
Pünktlich zu Rennbeginn hörte der Regen auf, sodass nahezu ideale Bedingungen für eine gute Zeit auf der flachen Strecke herrschten. Zunächst ging es von der Insel Lindau in Richtung Österreich am Bodenseeufer entlang. Nach gut 10km wurde die Bühne der Seefestspiele passiert. Anschließend leerte es sich auf der Strecke, da die Viertelmarathonler bereits ins Ziel abbiegen durften. Auf der 2. Hälfte fühlten sich die Beine immer noch recht gut an, sodass Christoph sein Tempo halten konnte. Eine kleine Dreiergruppe half, auch auf den letzten Kilometern bis zum Casino-Stadion das Tempo hoch zu halten. Mit der Zielzeit von 1:19:49h blieb Christoph knapp unter der magischen 1:20h!
Das reichhaltige Angebot im „Verpflegungsdorf“ ließ sich mit dieser Zeit danach natürlich noch besser genießen!
Nicht nur Spaß, sondern auch einige sehr gute Ergebnisse hatte die siebenköpfige Leichtathletikgruppe des SV Reichenau beim Zehnkampf in Ulm.
Als Abschluss der Sommersaison konnten Ina und Stefan Wilz, Michaela und Christin Wintersig, Jannis Gasser, Joshua Hendrich und Marco Sättele zeigen, dass sie zwar alle ihre Spezialdisziplinen haben, aber auch im Zehnkampf gut abschneiden können. Dieser beinhaltet 100m-Sprint, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung, 400m-Lauf, 110m Hürden, Diskus, Stabhochsprung, Speer und abschließend einen 1.500m-Lauf. Trotz der ausbaufähigen Trainingsmöglichkeiten auf der Insel wurden Christin und Marco sogar Gesamtdritte bei den Frauen und Männern! Und auch die anderen Vier erzielten einige neue persönliche Bestleistungen.
Der Samstagmorgen begann leicht verschlafen – Abfahrt um 6:00 ist schließlich schon früh….
So ist der Ein oder Andere beim 100m-Sprint erst auf den letzten Metern richtig schnell geworden oder hat beim Weitsprung das Bein etwas zu früh in den Sand gesetzt. Beim Kugelstoßen wurden die Geister langsam fitter, Marco stieß die Kugel gute 9,97m weit, Joshua 9,52m. Der Hochsprung war dann der erste richtige Erfolg: Nicht nur Marco, auch Jannis überwand die 1,68m und so stellten beide eine neue persönliche Bestleistung auf.
Mit bereits etwas mitgenommenen Beinen wurde der erste Tag mit dem 400m-Lauf beendet: Endlich konnten die Reichenauer zeigen, dass sie vor allem auch Laufen können. Michaela und Christin lieferten sich ein Kopf an Kopf-Rennen, das Christin schließlich mit 70,59 s vor Michaela (70,95s) für sich entscheiden konnte. Beide haben hiermit ihre Vorjahreszeiten deutlich verbessert! Auch die Jungs holten wieder einige Punkte auf: Marco war mit 55,35s sogar Tagessschnellster und holte bei dieser Disziplin für sich die meisten Punkte. Auch Jannis und Stefan liefen fast gleichauf, Stefan war mit 60,79s nur minimal schneller als Jannis (60,95s) und konnte hier für sich ebenfalls die höchste Punktzahl erzielen.
Nachdem alle im Hotel geduscht und sich wieder frisch gemacht hatten, war das Ulmer Münster natürlich die sechste Disziplin des Tages (-und vermutlich fast die anstrengendste…)! 768 Stufen ging es über enge Wendeltreppen bis fast ganz oben auf den mit 161m höchsten Kirchturm der Welt. Zumeist ging es durch schmale Außentürme mit vielen, offenen Fenstern steil hoch, was Christin und Jannis etwas zu schaffen machte. Schlussendlich standen alle auf der Plattform, auch wenn die Gründe für die Schweißperlen nicht immer die gleichen waren…
Gut gestärkt durch Abendessen, Schlaf und Frühstück ging es Sonntagmorgen in den „Hürdenwald“: Zuerst waren die Frauen an der Reihe, die zehn Hürden auf der 110m langen Strecke zu überwinden, dann die Männer. Trotz mangelndem Training konnten hier im Vergleich zu den anderen Teilnehmern alle sehr gut abschneiden. Ina musste nach einem Sturz kurz die Zähne zusammen beißen, lief aber tapfer bis ins Ziel. Danach war Stabhochsprung an der Reihe: Für manche die „spaßigste“- und für manche die heikelste Disziplin. Doch durch eine kleine, aber professionelle Hilfestellung eines Ulmer Trainers gelang es allen drei Mädels, sogar die 1,60m zu überspringen! Ganz ohne Erfahrung ist es nicht einfach, überhaupt über die Latte zu kommen!
Die Jungs warfen zuerst Diskus, bevor sie endlich mit ihrem - seit dem Zehnkampf im vergangenen Jahr heiß ersehnten - Stabhochsprung starten durften. Jannis, der als einziger noch nie einen Stab in der Hand hatte, bekam schnell ein Gefühl dafür und übersprang sogar 1,90m. Stefan überwand 2,20m und Joshua scheiterte erst bei 2,80m. Bei Marco lief es leider nicht ganz so, er schied bei 2,40m aus, wenn auch das schon eine gute Leistung ist.
Im Speerwurf, eigentlich einer der stärkeren Disziplinen der Jungs, hatte Stefan dieses Mal leider kein Glück. Dafür warfen Marco mit 42,65m und Joshua (37,63m) die Speere mit am Weitesten.
Michaela und Christin zeigten eine gute Technik, allerdings klappte die Kombination aus Kraft und Technik noch nicht ganz so gut. Dementsprechend noch ausbaufähig sind auch die Weiten.
Dann endlich - ganz am Ende des Zehnkampfes- standen die 1500m-Läufe an. Fast alle hatten sich (wenn auch nicht offensichtlich) darauf gefreut, da sie hier ihre Qualitäten besonders ausspielen konnten. Der Ruf der „Läuferinsel Reichenau“ war auch in Ulm schon angekommen, bevor die anwesenden Reichenauer zeigten, was sie können!
Christin lief ein sehr starkes Rennen, nur drei Männer (darunter Jannis und Marco) waren etwas schneller. Mit einer deutlichen neuen persönlichen Bestzeit von 5:06,51min konnte sie 784Punkte sammeln! Kein anderer Teilnehmer erhielt bei einer einzelnen Disziplin mehr Punkte als sie! Michaela kam nach 5:40,16 min als zweite Frau ins Ziel. Wie auch bei den anderen waren die Beine auf der Zielgeraden einfach nur noch hart und ausgepowert.
Bei den Männern gab es zwei Läufe, den ersten machten Jannis und Stefan unter sich aus: Bis auf zwei Sekunden schaffte Stefan es, den Rückstand auf Jannis in der letzten Runde wieder aufzuholen. Der Frust war ihm trotz platter Beine anzusehen, als sich herausstellte, dass er (wenn auch nur minimal) langsamer als Christin war… Dennoch kamen Jannis nach 5:05,46min und Stefan nach 5:06,73min mit großem Abstand als erstes ins Ziel. Marco startete im zweiten Lauf, er gewann deutlich mit einer tollen Zeit von 4:49,01min und machte ebenfalls einige zuvor verlorene Punkte wieder gut.
Richtig überrascht war vor allem Christin, als sie bei der Siegerehrung mit exakt 3.500 Punkten plötzlich als Dritte aufgerufen wurde! Durch den Lauf hatte sie sich weit nach vorne katapultiert. Auch Marco, der durchweg gute Ergebnisse erzielte, wurde mit 5.277Punkten Dritter bei den Männern und knackte somit die 5.000Punkte-Schwelle. Michaela ist durch die 1.500m ebenfalls ein paar Platzierungen nach vorne gerutscht und wurde Neunte. Joshua wurde mit 4.662Punkten bei den Männern Neunter, Jannis kam mit 4.450Punkten auf den 10. Platz. Stefan hatte als jüngster Teilnehmer insgesamt 4.273Punkte gesammelt und wurde 12.bei den Männern.
Als jüngste Teilnehmerin wurde Ina mit 2.306 Punkten in der Schülerinnenwertung Erste.
Insgesamt hat der Zehnkampf wieder viel Lust und Motivation auf Training geweckt, mit angemessenen Trainingsvoraussetzungen ist bestimmt noch einiges mehr erreichbar! Wenn man die Gesamtergebnisse in Bezug zur momentanen Ausstattung sieht, können die Reichenauer stolz auf ihre Leistungen sein.
Zum Saisonabschluss traten vier Reichenauer Jugendliche bei den IBL-Nachwuchsmeisterschaften in Tettnang an. Felix Förstel (3:01min) und Jan Roszondai (3:03min) belegten in der Altersklasse M12 über 800m die Plätze 8 und 9. Im Weitsprung landete Jan (3,82m) auf Platz 12, Felix (3,77m) auf Rang 13. Im Kugelstoßen kam Felix mit 6,70m auf den 5. Platz, Jan erreichte im Ballwurf mit exakt 30 geworfenen Metern den 7. Platz.
In der M14 kam Joel Acker (23,86m) im Speerwurf auf den 9. Platz, Darien Mehnert (19,00m) landete einen Platz dahinter. In seiner Paradedisziplin dem Diskuswurf konnte Darien den Vizemeistertitel holen, mit 23,98m warf er die Scheibe sogar weiter als den Speer.
In der M15 lief Julian Förstel über 100m in 15,84 sec. auf den 4. Platz seines Vorlaufs. Sein Speer landete anschließend bei 25,28m.